


Der versunkene Stolz von Texas
Der versunkene Stolz von Texas
An der texanischen Küste rund um die Millionen-Metropole Houston reiht sich eine Ölraffinerie an die andere. Hurrikan Harvey hat mindestens 13 Prozent der US-Produktion zum Stillstand gebracht. Wann diese wieder anlaufen kann,
ist unklar. Der US-Ölriese Exxon-Mobile gab inzwischen bekannt, dass zwei seiner Raffinerien beschädigt sind und gefährliche Substanzen austreten. Zudem gab es in einer Chemiefrabrik am Donnertag mehrere Explosionen.
Foto: AP/David J. Phillip
Das genaue Ausmaß der von Hurrikan Harvey angerichteten Schäden steht zwar lange nicht fest, doch erste Schätzungen beispielsweise von Versicherern gehen von 50 bis 100 Milliarden Dollar aus. Allein die Tatsache, dass Millionen
Menschen nicht zur Arbeit gelangen, verursacht demnach einen Schaden von mindestens zehn Milliarden Dollar. Die US-Golfküste gilt mit rund 600 Milliarden Dollar Wirtschaftsleistung pro Jahr als größte Industriezone der
USA.
Stillstand nach dem Sturm
Wie in dieser petrochemischen Anlage im Süden von Houston wird zurzeit in den meisten Raffinerien der Gegend nicht oder wenig gearbeitet. Raffinerien, die doch produzieren, können gutes Geld verdienen. Denn der Preis je Barrel
ist nach dem Sturm deutlich gestiegen.
Foto: AP/David J. Phillip
Kein Weg zur Arbeit
Selbst Raffinerien, die nicht unter Wasser stehen, dürften Probleme haben, die Produktion aufrecht zu erhalten. Viele Bewohner im Großraum von Houston fahren weite Strecken über das Autobahnnetz zur Arbeit. Das aber ist
zum großen Teil nicht befahrbar.
Foto: AP/David J. Phillip
Nur mit dem Boot
In vielen Ecken im Großraum Houston geht es nur noch mit dem Boot voran. Pendler haben da keine Chance, zu ihrem Job zu kommen.
Foto: Reuters/Adrees Latif
Ausgetretene Chemikalien
Der Ölkonzern Exxon-Mobile erklärte inzwischen, dass zwei seiner petrochemischen Anlagen beschädigt wurden und gefährliche Substanzen ausgetreten seien. Anwohner hatten sich laut "Washington Post" wiederholt
über "unerträgliche Gerüche" in Teilen von Houston beklagt.
Foto: AP/Charlie Riedel
Explosionen in Chemiefabrik
In einer Chemiefabrik des französischen Herstellers Arkema 30 Meilen nordöstlich von der Innenstadt Houstons gab es am Donnerstagmorgen mehrere Explosionen. Das Unternehmen musste alle verbliebenen Mitarbeiter auffordern, sich
in Sicherheit zu bringen. Die Fabrik, die teilweise überflutet wurde, stellt Materialien für die Kunststoffproduktion her. Die Polizei errichtete Straßensperren.
Foto: AP/Gregory Bull
Beschädigte Anlagen
Südwestlich von Houston, nahe dem Ort Seadrift, hat der Hurrikan sogar die Öltanks beschädigt. Auch im östlich von Houston gelegenen Ort Baytown, wo Exxon-Mobile die zweitgrößte Raffinerie der USA betreibt,
richtete der Sturm schwere Schäden an.
Foto: Reuters/Rick Wilking
Leere Büros
Zahlreiche Großkonzerne haben ihren Hauptsitz in Houston, darunter der Bohr-Spezialist Halliburton, der Öl-Riese ConocoPhillips und der Ölfeldbetreiber Baker Hughes. Der britische Öl-Riese BP hat seinen US-Sitz ebenso
in der gefluteten Stadt wie der französische Konzern Air Liquide. Viele Bürogebäude in der Stadt sind durch Wasser und Sturm schwer beschädigt. Wann darin wieder gearbeitet werden kann, ist offen.
Foto: AP/David J. Phillip
Text, Produktion: Thomas Stölzel; produziert mit Storyflow
30./31. August 2017
© WirtschaftsWoche 2017