D E R   M O N E T A R I S M U S

Kein Ökonom hat seit Keynes eine solche Wirkung auf die Wirtschaftspolitik gehabt wie Milton Friedman. Er konterte Keynes’ Theorie 1957 mit seiner Abhandlung über eine Politik der ruhigen Hand: Statt in Krisenzeiten die Nachfrage mit Staatsausgaben anzukurbeln und über höhere Inflation die Arbeitslosigkeit zu senken, sollten Notenbanken Preise stabil halten und den Markt über eine schrittweise Ausweitung der Geldmenge stützen. So ließe sich das Ausmaß der Krisen vermeiden.

Friedman zeigt mit seiner Forschung, dass er nicht an den Wohlfahrtsstaat oder den Erfolg antizyklischer Konjunkturpolitik glaubt. Als Professor an der Universität in Chicago drückte er ab 1946 der Wirtschaftsfakultät dort für drei Jahrzehnte seinen Stempel auf. Er machte Chicago zum Zentrum der monetaristischen Gegenrevolution gegen die Lehren von Keynes auf und entwickelte die Chicago School of Economics, eine Denkschule, die auf mehr Markt und Wettbewerb und weniger Staat setzt. Für ihn galt: „Only money matters“ – nur Geld zählt.

1976 bekam Friedman den Wirtschaftsnobelpreis verliehen - für Abhandlungen über die Geschichte der Geldpolitik und für seine Konsumanalyse. Der Ausgangspunkt seiner Überlegung ist, dass das statistisch gemessene Einkommen eines Haushalts aus einer permanenten und einer transitorischen Komponente besteht. Der permanente Teil entspricht dem langfristig planbaren Einkommen, zum Beispiel einem Gehalt. Der transitorische Teil ergibt sich durch unerwartete Zuflüsse. Ein Beispiel dafür sind Boni oder Dividenden.

Friedmans Analysen zeigten, dass die Konsumausgaben vom permanenten Einkommen bestimmt werden und die Konsumquote stabil ist. Damit widerlegte er die Vorstellung der Keynesianer, die Menschen würden mit steigendem Einkommen immer weniger Teile davon konsumieren und die Wirtschaft totsparen.

Lies eine ausführliche Analyse über Milton Friedman hier.

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